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Ein Blick in die Vergangenheit...


02.08.1992

1992/93/95 | Don Quichote

  Don Quichote – Ein Stadtteil steht Kopf – oder wie kommt Don Quichote in die Vorstädte? Die große Halle ist düster, die laute Musik ebenso. Vermummte Gestalten stehen im Kreis, während der Chor sein „Agnus Dei“ anstimmt. Mit dieser tiefschwarzen Szene begann die Aufführung von „Don Quichote“ in einer Großturnhalle am Rande Bremens. Akrobaten, Tänzer, Chöre, Rockmusik, Exotisches und Altvorderes wurden verwoben zu einem Ganzen, ohne dass der Spielfaden verlorenging, mit dem der Weg Don Quichotes und seines treuen Helfershelfer Sancho Pansa nach gezeichnet wurde. Eine Quelle der Situationskomik bildete das Einbrechen der Gegenwart in den historischen Stoff. Des Ritters Angebetete Dulzinea wird hier zur blonden Schönheit im Glitzerlook, von Harfenmusik begleitet. Vor der Kneipe, die Don Quichote für seine Burg hält, sorgt ein Akkordeonspieler mit Schiffermütze für Stimmung. Beim anschließenden Fest in Barcelona sind Flamencotänzerinnen und Akrobaten ebenso […]

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01.08.1992

1992 | Sommerbühne

Ein bunter Sonntagnachmittag unter freiem Himmel Im Sommer 1991 beschlossen einige Bewohner des Bremer Ortsteils Kattenturm die Durchführung mehrerer Sonntagnachmittagsveranstaltungen unter freiem Himmel, um ihr mit Freizeit- und Kulturangeboten nicht gerade gesegnetes Wohnquartier lebendiger und bunter zu machen. Unterstützt von MitarbeiterInnen sozialer und kultureller Einrichtungen entwickelten sie das Konzept der Sommerbühne, dessen Ziel es war: • ein offenes Angebot für möglichst viele Bevölkerungsgruppen zu schaffen • nicht nur eine Programmform zu nutzen, sondern auf dem breiten Spektrum von Kunst, Kultur, Artistik, Spiel usw. jeweils mehrere Elemente von kurzer Dauer zusammenbringen • die Bühnendarbietungen so zu gestalten, daß sie attraktiv sind, aber den Treffpunkt- und Begegnungscharakter der Veranstaltung nicht drücken • den vielen kleinen und großen Künstlern, Vereinen und Initiativen des Stadtteils Aktionsmöglichkeiten zu bieten die selbstverständliche Begegnung unterschiedlicher Kulturen zu fördern • Gelegenheiten für Bewohner zu schaffen, sich Räume und […]

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16.07.1992

1992-99 | La Strada

Straßenkünstlerfestival in Kattenturm Die „Tante aus der Delmestraße“ begrüßte das Publikum und probte auch gleich die „Welle“ und drei verschiedene Klatscharten. Danach machte Tante Luise vom preisgekrönten Bremer Akrobatik- und Comedyduo „Get A Grip“ die Bühne frei für die von nah und fern angereisten Zirkusartisten, die sich um den goldenen Bremer Pflasterstein bewarben. Ob Bälle, Keulen oder Feuerfackeln – kein Ding, das sich nicht durch die Luft wirbeln ließe, um einen kunstvollen Reigen der Schwerelosigkeit in Szenen zu setzen. Selbst ein Bocksprung, so bewies eine Jongleurgruppe, konnte den reibungslosen Austausch von Keulen untereinander nicht stören. Akrobaten zeigten, zu welch kunstvollen Balanceakten das Werben zweier Männer um eine Frau führen kann: sehr spritzig und mit clownesken Einlagen, die vergessen ließen, wieviel Kraft und Körperbeherrschung der Bau einer menschlichen Pyramide verlangt. Inzwischen hat eine quartiertypische Entwicklung vom Stadtteilprojekt zur stadtweiten Veranstaltung eingesetzt. […]

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08.01.1992

1992-99 | Mukona

Eine kleine Geschichte der Welt gespielt von einer ganzen Schule: Das war der Inhalt des Theaterprojektes MUKONA. Beim Spiel von Feuer Wasser Erde und Luft in grauer Vorzeit geht es harmonisch zu. Die Schaffung der Urmenschen und ihre Abenteuer bringt dann Aufruhr und Unruhe in die Szene. Erst recht verblüffen die „modernen Menschen“. Vier Tage wurde unter Anleitung in den zu Theaterwerkstätten umfunktionierten Klassenräumen geprobt und gewerkt. Requisite, Kostüme, die Maske und der letzte Schliff für den Auftritt entstehen unter ständig zunehmendem Druck, denn die Generalprobe rückt näher – ganz wie im „richtigen“ Theater. Zwischendurch zeigen die einzelnen Klassen den kritischen Augen des Regisseurs ihren Arbeitsstand und proben die Gänge und Aktionen zusammen mit anderen Klassen in der Turnhalle. Dann offenbart die Generalprobe den Akteuren den ganzen Umfang und die Dramatik des Spiels. Beifall für die Helden und Heldinnen, Buhrufe […]

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08.01.1992

1992/93 | Musikspektakel

Lauter Blech, lauter Musik, lauter Leute An einem schattigen Plätzchen intonieren Waldbläser die „Wachtel−Fanfare“, 100 Meter weiter schmettert die Chorgruppe Ropers extra für den SV Werder vor einem Hochhaus „So ein Tag, so wunderschön wie heute“. Wieder einige hundert Meter entfernt, auf dem Dach eines Supermarktes, interpretieren sechs Bläser der Musikschule hinreissend die alte Beatles-Nummer „Good Day Sunshine“. An acht Stationen links und rechts des Weges vom Gemeinschaftszentrum Stichnathstrasse erklang klassische und moderne Chormusik (Buchtstrassenchor und Chorgruppe Ropers), intonierte ein Posaunenchor (Abrahamgemeinde) geistliche Choräle, sorgten die Jungen und Mädchen der Kindertagesstätten Stichnath− und Wischmannstrasse mit ihrer Sambagruppe für Beifallsstürme. Rock der Gruppe „Mothercake“, die Bremer Jagdhornbläser und die Blechbläser der Musikschule säumten den Weg. Zunächst waren nur wenige, die sich der bunten Reise anschlossen. Das änderte sich bald − dank „Lauter Blech“. Dieses vortreffliche Blechbläserensemble zog die Kattentürmer massenhaft an. […]

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